Position I

ES GIBT KEIN RICHTIGES ENDE IM FALSCHEN offeriert einen Denk-Einstieg zur ersten künstlerische Position in die Untergrund-Debatte, analog zu Adornos viel zitierter Sentenz. Die letzten Monate lassen alle ernüchtert erfahren, dass die Zukunft weder planbar noch kontrollierbar ist. Neue sowie noch unentdeckte Mutanten werden die Infektionen am Leben halten und die Verheißung vom ‚Ende der Pandemie‘ findet nur noch Platz in Wunschvorstellungen.

Ansicht Totale -Kunstinstallation - Es gibt kein richtiges Ende im falschen - präsentiert von Warte Positionen, U-Bahnsteig Bockenheimer Warte

Das Virus hat schonungslos verdeutlicht wie verletzbar wir sind. Jahrelange Selbstoptimierung und Verdrängungsprozesse gegenüber der eigenen Sterblichkeit greifen nicht mehr. Das gesellschaftlich tabuisierte „ENDE“ hat sich unserer Kontrolle entzogen und lauert überall. Dabei verkörpert es nur die leibhaftige Spur, die wir seit Anbeginn, mit unserer Geburt, begonnen haben.

Ansicht Halbnah -Kunstinstallation - Es gibt kein richtiges Ende im falschen - präsentiert von Warte Positionen, U-Bahnsteig Bockenheimer Warte

Womöglich dienten die panisch-manischen Hamsterkäufe vom ‚Weißen Gold‘ nur als Übersprungsreaktion, um dem Tod zu entrinnen. Denn wer ausscheidet, kann noch nicht hinweg scheiden und manifestiert sich im Lockdown – dem verorteten Stillstand – gleichwohl als tatkräftig produzierende Existenz.

Mehrlagiger weißer Voodoo-Zauber. Non-stop-rollen als wiederholende Illusion, es möge nie zu Ende gehen. Und flattert dieses symbolhaft als dünnes Blättchen uns entgegen, winken beruhigend XXL-Vorräte, die unsere regredierenden Unsterblichkeits-Phantasien bis zum Overkill stillen.

Ansicht Detail - Kunstinstallation - Es gibt kein richtiges Ende im falschen - präsentiert von Warte Positionen, U-Bahnsteig Bockenheimer Warte

Ausstellung: März 2021 – Juni 2021